PartyPoker Mosconi Cup XXI 2014

Am Montag den 01.12.2014 beginnt der XXI. Mosconi Cup. Eines der größten Events im Poolbillard. Jedes Jahr treten zwei Teams gegeneinander an.

Europa vs. USA.

 

Es werden maximal 21 Matches gespielt, wobei das Team, das zuerst elf Punkte erreicht Gesamtsieger des Party Poker Mosconi Cup sein wird. Jeden Tag des viertägigen Wettbewerbs stehen je fünf Begegnungen auf dem Plan. Die Spieler müssen sich sowohl in Team- als auch in Einzelbegegnungen im Race to 5 (letztes Jahr noch Race to 6) behaupten.

Nach der 11:2 Klatsche in Vegas im letzten Jahr, war bei den Amerikanern ein Tapetenwechsel dringend nötig. 2013 spielte Johnny Archer zum 16. Mal mit, Earl Strickland zum 13. Mal. Und zugegeben, obwohl niemand so gut sarkastisch klatschen kann wie ein Earl Strickland, zeigt bereits der erste Matchtag, dass Poolbillard auf höchstem Niveau immer noch die beste Unterhaltung bietet.

 

Nach der beschämenden Niederlage im letzten Jahr wurden zunächst die möglichen Ursachen beleuchtet: Nicht besonders überraschend wurde hierbei der mangelnde Teamgeist der Amerikaner besonders bemängelt. Das soll sich mit den neuen Spielern nun ändern. Die Vereinigten Staaten präsentieren in diesem Jahr also ein völlig neues Team USA. Der ehemalige Nationalspieler der USA Mark Wilson ist der neue Team-Captain und bringt gleich jede Menge frischen Wind mit: lediglich Shane van Boening wurde aus dem letzten Jahr mitgenommen. Auch Corey Deuel ist kein unbeschriebenes Blatt. 2014 ist er bereits zum achten Mal dabei und damit der erfahrenste Mosconi Cup Spieler.

Laut einem Bericht von sixpockets.de hat sich der US Team Kapitän mit unzähligen Coaches beraten und selbst viele Trainingstage mit verschiedenen Kandidaten verbracht um eine Truppe zusammen zu stellen, die möglichst gute Aussichten auf einen Sieg über die Europäer versprechen. Anfang des Jahres hatte Wilson noch acht Spieler am Start und erst seit kurzem stehen die fünf Spieler fest, die tatsächlich gegen Team Europe antreten sollen.

 

Doch damit nicht genug: Das gesamte Team, das am Aufbau und Training beteiligt war reist mit nach Blackpool: Jeremy Sossei ist jetzt "Offensive Coordinator", Oscar Dominguez ist "Defensive Coach" und Brandon Shuff unterstützt das Team als "Special Shots Instructor". Offensichtlich brachte es Wilson nicht über's Herz die Anwärter vor den Kopf zu stoßen und präsentiert so eine Lösung mit der scheinbar alle leben können:

 

"Despite having to name the five playing members we are still eight strong and are a family pushing for the ultimate goal. I sincerely could have drawn the names at random and been well pleased, proud, and willing to put it all on the line."

 

- Trotz, dass ich fünf Spieler benennen musste sind wir dennoch acht, stark und sind eine Familie, die sich mächtig ins Zeug legen wird das höchste Ziel zu erreichen. Ich hätte die Namen genauso gut zufällig aufschreiben können und wäre dabei wohlwollend, stolz und bereit gewesen alles auf's Spiel zu setzen. -

 

Für das Team USA gehen 2014 an den Start:

Shane van Boening

Corey Deuel

John Schmidt

Justin Bergman

Justin Hall

 

Die Europäer hingegen müssen sich durch World Tournaments und die Euro Tour für den Mosconi Cup qualifizieren. Darüber hinaus vergibt der Veranstalter Matchroom Sport zwei Wildcarts. Ein Blick in die aktuelle Weltrangliste bei der WPA gibt Aufschluss über die gesammelten Punkte der Qualifikanten.

 

Für das Team Europe gehen 2014 an den Start:

Niels Feijen

Darren Appleton (Wildcart)

Mark Gray

Nicos Economopoulos

Karl Boyes (Wildcart)

 

Alle Informationen zu den Spielern finden Sie in folgendem Artikel: Mosconi Cup 2014.

"This is a breathtaking stuff!"

Und ob es das ist. Wir zeigen euch das spannende Match J. Schmidt vs. M. Gray - ein gutes Beispiel für die Qualität dieses einzigartigen Wettbewerbs.

Ergebnisse Day 1


Team Europe vs. Team USA

Appleton/Boyes vs. Deuel/ Hall

Mark Gray vs. John Schmidt

Feijen/Economopoulos vs. van Boening/Bergman

Darren Appleton vs. Shane van Boening

5:1 | 1:0

3:5 | 1:1

3:5 | 1:2

5:1 | 2:2

5:3 | 2:3


Dem einen oder anderen ist vielleicht schon aufgefallen, dass Mark Gray einer der wenigen Poolspieler ist, die noch mit einem Snookerqueue an den Start gehen.

Mark Gray
Mark Gray beim Mosconi Cup 2008; Foto: Wikipedia

Name: Mark Gray

Nickname: Granite

 

Als Sieger der diesjährigen 9-Ball Eurotour in Leende (NED) qualifizierte sich Gray direkt für den Mosconi Cup. Das Finale gewann er 9:6 gegen seinen jetzigen Teamkameraden Nikos Ekonomopoulos. In der aktuellen Weltrangliste belegt er gerade mal Platz 101. Doch bei den Eurotouren landet er immer wieder auf dem Treppchen.

 

Queue: Custom Snooker Cue

In der Saison 2004/2005 spielte Gray noch bei der Snooker Main Tour. Der Brite ist seit 1992 Profi-Snooker-Spieler, hat es in den 12 Jahren aber nur zwei mal unter die besten 32 geschafft. Beim Poolbillard läuft es dagegen um einiges besser. Seit 2005 spielt Gray beim Pool ganz vorne mit - zumindest bei den Eurotouren. An Wourld Tournaments hat Gray bisher nicht teilgenommen.


Nach dem spannenden Auftakt am Tag 1 des Mosconi Cup warteten wir alle gebannt auf Tag 2 des Events. Und obwohl die Amerikaner einen grandiosen Start hinlegten schwächelten die kommenden Partien ein wenig. Beim Gesamtpunktestand von 6:3 für Europa packten Shane van Boening und Corey Deuel noch mal alles aus.

"the shot of the tournament"

Jim Whych - ehemaliger Profi Snooker Spieler und Kommentator - hat das gleich erkannt. Die Rede ist natürlich von der pinken Vier, die Shane van Boening bei einem Spielstand von 4:4 eiskalt in die Ecktasche pottet und dabei auch noch stellt! Die USA ziehen also nach und bei einem Gesamtpunktestand von 6:4 ist natürlich auch noch alles drin.

Ergebnisse Day 2


Feijen/Gray vs. Hall/ Bergman

Karl Boyes vs. Corey Deuel

Appleton/Ekonomopolous vs. van Boening/Schmidt

Niels Feijen vs. Justin Bergman

Appleton/Gray vs. van Boening/Deuel

2:5 | 3:3

5:2 | 4:3

5:2 | 5:3

5:3 | 6:3

4:5 | 6:4


Die große Unbekannte des Wettbewerbs ist Justin Bergman. Den 27-jährigen Amerikaner aus Illinois scheint kaum jemand zu kennen. Während seine Mannschaftskameraden alle aus der Bonus Ball Liga bekannt sind, scheint Bergman, zumindest billardtechnisch bislang nicht existiert zu haben.

Bergman hat verschiedene große Turniere in den Staaten gewonnen. Erst im August diesen Jahres gewann er das 9-Ball Turnier Carom Room Classic. Beim großen 14.1 World Tournament schafften er und Corey Deuel den neunten Platz, während Darren Appleton das Turnier gewann.


Besonders fällt Bergman durch seine gute Technik auf. Dass er jede Menge Potenzial hat steht völlig außer Frage. Bei der Begegnung mit Niels Feijen unterliegt das junge Talent ganz klar, wobei man fairerweise sagen muss, dass nicht Feijen das Match gewonnen, sondern Bergmann verloren hat. Trotz allem war seine Leistung zum Mosconi Cup nicht gerade seine Beste. Beobachtet man Bergman bei anderen Turnieren ist sein Talent nicht zu übersehen.

Justin Bergman
Justin Bergman; Foto: Billiardcoach.com

Justin Bergman zeichnet ein besonders gut überlegtes Spiel aus, wodurch sich seine Stoßzeit allerdings oft deutlich verlängert. Beim Mosconi Cup macht die Shot Clock einem schnell einen Strich durch die Rechnung. Daher sollte man sich unbedingt das Match bei den Cue Sports International U.S. Bar Table 9 Ball Championships gegen Dennis Orcollo ansehen. Dabei wird offensichtlicher weshalb sich Wilson trotz seiner geringen Erfahrung dennoch für einen Justin Bergman entschieden hat.

Ergebnisse Day 3

Boyes/Ekonomopoulos vs. Schmidt/Hall

Nikos Ekonomopoulos vs. Justin Hall

Gray/Boyes vs. Deuel/Schmidt

Niels Feijen vs. Justin Bergman

5:3 | 7:4

3:5 | 7:5

5:3 | 8:5

5:2 | 9:5


Beim Gesamtpunktestand von 9:5 war wahrscheinlich nicht nur den Zuschauern klar, dass die Siegprämie auch in diesem Jahr nach Europa geht. Da war es nicht überraschend, dass Coach Mark Wilson, der beim allerersten Mosconi Cup 1994 die entscheidende 9 lochte, sein bestes Pferd im Stall an den Tisch schickt: Shane van Boening, Nr. 3 der Weltrangliste und mehrfacher Sieger der U.S. Open 9 Ball, sollte also die entscheidenden Matches für das Team USA holen.

Für das neue Team der Vereinigten Staaten, das insgesamt um einiges sympathischer ist als das aus dem Vorjahr, wäre sicher mehr drin gewesen als nur ein 11:5. Trotzdem haben sich die Europäer den Titel und die 100.000 $ Siegprämie erneut verdient. Die Amerikaner müssen sich nun schon zum fünften Mal in Folge mit dem 2. Platz zufrieden geben und werden mit 50.000 $ Trostprämie abgespeist.

Ergebnisse Day 4


Darren Appleton vs. Shane van Boening

Nikos Ekonomopoulos vs. Shane van Boening

5:2 | 10:5

5:2 | 11:5